Bei der Polygraphie versuchen wir herauszufinden, ob bei Ihnen eine relevante Schlafstörung vorliegt. Praktisch erklären wir Ihnen das Anlegen mehrere Gurte und Elektroden, die Sie dann unmittelbar vor dem Zubettgehen zuhause selbst anlegen können, und am morgen wieder abnehmen. Wir versuchen also, den Aufwand für Sie so gering wie möglich zu halten! Was wird nun damit gemessen?:

1. Nasaler Atemfluss und Schnarchgeräusche: Ein Nasenkanülen- oder Thermistorsensor misst den Atemfluss durch die Nase. Dies kann helfen, Atempausen oder -reduktionen zu identifizieren, die auf Schlafapnoe hindeuten können. Das Gerät kann auch Schnarchgeräusche aufzeichnen, die bei Schlafapnoe häufig auftreten.

2. Atembewegungen: Gurte, die um Brust und Bauch gelegt werden, messen die Bewegung dieser Bereiche, um die Anstrengung des Körpers zum Atmen zu überwachen. Dies kann helfen, zwischen obstruktiver und zentraler Schlafapnoe zu unterscheiden.

3. Herzrate und Pulsfrequenz: Wir messen auch Ihre Herzrate und Pulsfrequenz, um festzustellen, ob es während des Schlafs zu abnormalen Rhythmen kommt.

4. Messung des Blutsauerstoffs: Wie bei einer Polysomnographie wird ein Oximeter, das auf dem Finger platziert wird, verwendet, um den Sauerstoffgehalt im Blut zu messen. Ein Rückgang des Sauerstoffgehalts kann auf Schlafapnoe hinweisen.

5. Körperposition: Wir überwachen Ihre Körperposition während des Schlafs. Dies kann wichtig sein, da einige Menschen nur in bestimmten Positionen (z.B. auf dem Rücken) Atemaussetzer haben.

Die ambulante Polygraphie ist weniger umfassend als eine Polysomnographie, da sie keine Gehirnwellen-, Augen- oder Beinbewegungen misst und keine Videüberwachung durchführt. Dennoch bietet sie uns bereits eine Vielzahl an Informationen zu Ihrem Schlaf, und wird von uns meist als initiale Untersuchung bei dem Verdacht auf Schlafstörungen eingesetzt

Christoph Glösenkamp